Governing Integration
- Projektfinanzierung: Österreichische Nationalbank (Jubiläumsfonds) (Projektnummer: 15758)
- Projektdauer: Januar 2014 - Oktober 2015
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.governing-integration.at/
Ein Staatssekretariat für Integration: Integrationspolitik in Bewegung?
Das Projekt "Governing Integration" setzt sich mit dem Einfluss ministerieller Institutionalisierung die Integrationspolitik der Österreichischen Bundesregierung auseinander. In einem vergleichenden Setting wird die Regierungspolitik vor und nach der Einrichtung des Staatssekretariates für Integration auf die eine Veränderung integrationspolitischer Narrative, Maßnahmen sowie Instrumente hin untersucht.
Über das Projekt:
Die Einrichtung des Staatssekretariats für Integration im April 2011 gilt als Weichenstellung in der österreichischen Integrationspolitik. Nach Jahrzehnten der Fragmentierung durch ministerielle Mehrfach- bzw. Nichtzuständigkeit bekam Integration auch auf Bundesebene erstmals einen „Ort“. Diese institutionelle Neuverortung wirft die Frage auf, ob damit auch eine „neue“ Politik einher geht: Inwiefern hat die Institutionalisierung auf Regierungsebene die Integrationspolitik in Bewegung gesetzt?
Entlang von drei Analysedimensionen untersucht das Forschungsprojekt die Erwartung eines Politikwandels: (a) Integrationspolitisches Narrativ: Inwieweit verändert sich mit der Institutionalisierung das integrationspolitische Narrativ, also die übergeordnete Integrationserzählung der Regierungspolitik? (b) Maßnahmen: Inwiefern kommt es zu neuen/veränderten Maßnahmenvorschlägen im Politikfeld Integration? Welche dieser Vorschläge konnten umgesetzt werden? (c) Instrumente: Welche politischen Instrumente werden von der Bundesregierung im Politikfeld Integration eingesetzt? Unterscheiden sich diese von den bisherigen Instrumenten?
Diese Fragen und Dimensionen werden in einem vergleichenden Setting untersucht: Narrative, Maßnahmen und Instrumente der Integrationspolitik zwischen 2008 und 2011 werden mit jenen zwischen 2011 und 2013, also nach der Einrichtung des Staatsekretariates für Integration, verglichen. Mittels Dokumenten- und Claims-Analyse werden Regierungsberichte, Gesetzesvorlagen und Beschlüsse, Presseaussendungen ebenso wie Medienberichte ausgewertet. In Interviews mit PolitikerInnen und ExpertInnen werden die Hintergründe dieses Institutionalisierungsprozesses beleuchtet. Die Untersuchung baut auf einer seit 2011 laufenden Vorstudie (Projekt „MONITORING“) auf.
Publikationen
- Oliver Gruber, Sieglinde Rosenberger (2018). The effects of institutional change on Austrian integration policy and the contexts that matter. In: Bakir, C. & Jarvis. (Hrsg.) Institutional Entrepreneurship and Policy Change. Basingstoke: Palgrave Macmillan. (Download)
- Oliver Gruber (2016). Institutionalising a cross-sectional policy area? Ministerial competences for migrant integration in EU member states. In: Journal of Ethnic and Migration Studies, Online first (doi: 10.1080/1369183X.2016.1240028).
- Oliver Gruber, Sieglinde Rosenberger (2016). Politikwandel durch Institutionalisierung? Die Österreichische Integrationspolitik und das Staatssekretariat für Integration (2011-2013). IPW Working Paper 1/2016, Institut für Politikwissenschaft (Universität Wien) (Download).
- Oliver Gruber, Astrid Mattes, Jeremias Stadlmair (2016). Die meritokratische Neugestaltung der österreichischen Integrationspolitik zwischen Rhetorik und Policy. In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft (ÖZP), 45(1), S.65-79 (doi: 10.15203/ozp.1090.vol45iss1).
- Oliver Gruber, Astrid Mattes, Jeremias Stadlmair (2016). Die meritokratische Neugestaltung der österreichischen Integrationspolitik zwischen Rhetorik und Policy. In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft (ÖZP), 45(1), S.65-79 (doi: 10.15203/ozp.1090.vol45iss1).
- Oliver Gruber (2016). „Leistung“ – Gestaltungsprinzip gesellschaftlicher und politischer Inklusion? In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft (ÖZP), 45(1), S.13-21 (doi: 10.15203/ozp.1089.vol45iss1).
- Gruber, O.; Mattes, A. (2015): „Das Narrativ ‚Integration durch Leistung‘. Neuansatz staatlicher Integrationspolitik?“. In: Schnebel, Karin; Schwellnus, Guido (Hrsg.) Minderheiten im Dilemma zwischen Selbstbestimmung, Integration und Segregation. Wiesbaden: VS Verlag, 89-116.
- Rosenberger, S. (2013): „Das Staatssekretariat für Integration: Von der ‚Integration durch Leistung‘ zur ‚Vorintegration‘.“ In: Hussl, Elisabeth; Gensluckner, Elisabeth; Haselwanter, Martin; Jarosch, Monika; Schreiber, Horst (Hrsg.) Gaismair-Jahrbuch 2014. Standpunkte. Innsbruck (u.a.): Studienverlag.(Download)
- Rosenberger, S. (2013): „Bildungspflicht: Spontane Idee mit Blockadefunktion“. In: Der Standard, Kommentar der Anderen, 07.08.2013. (Download)
- Rosenberger, S.; Gruber, O.; Peintinger, T. (2012): „Integrationspolitik als Regierungspolitik. Das Staatssekretariat für Integration im Monitoring“. Kurzbericht der Forschungsergebnisse (Download)
Präsentationen
- Gruber, O.; Rosenberger, S.: Projektpräsentation "Integrationsland Österreich? Die Politik des Staatssekretariats für Integration (2011-2013)".
1. Okt. 2015, Universität Wien. - Gruber, O.; Rosenberger, S.; Mattes, A.: "How institutional actors matter. The impact of governmental innovation on immigrant integration policies in Austria". Präsentation auf der 9th ECPR General Conference, Université de Montréal, Kanada, 29. Aug. 2015.
- Gruber, O. "Autonomy or attachment? Ministerial competences for migrant integration in EU member states“. Präsentation im Rahmen der 12. IMISCOE Konferenz ‘Rights, Democracy and Migration’. 26.-29. Juni 2015.
- Rosenberger, S.; Gruber, O.; Mattes, A. "Integration durch Leistung?“. Präsentation im Rahmen des INEX-Workshop „Leistung - Gestaltungsprinzip gesellschaftlicher und politischer Inklusion?". 3. Nov. 2014, Universität Wien.
- Mattes, A. "Das Narrativ 'Integration durch Leistung'“. Vortrag auf der 3-Länder-Tagung "Politik der Vielfalt" der DVPW, SVPW & ÖGPW. 20. Sept. 2013, Innsbruck.
- Tagung "Integration gestalten/verwalten. Ein Jahr Staatssekretariat für Integration". 17. April 2012, Campus der Universität Wien. (Programm)